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BP speckt ab

BP baut 340 Stellen ab

Gelsenkirchen, 17.11.2008, Von Oliver Schmee

Der Preis ist hoch: Mit einem Abbau von 340 Stellen bis 2012 und einem „Optimierungsprogramm” von insgesamt 68 Millionen Euro soll der Raffinerie-Standort der BP in Gelsenkirchen wettbewerbsfähig bleiben und zukunftssicher gemacht werden.

 Immerhin: Es soll keine betriebsbedingten Kündigungen geben, stellten Karl-Heinz Philippi, Chef der BP Gelsenkirchen, und der Betriebsratsvorsitzende Wolfgang Petrikowski gestern am frühen Abend klar, nachdem zu vor in zwei Betriebsversammlungen die Mitarbeitern in den Werken Horst und Scholven informiert worden waren.

Im Frühling war „Cap Verde” durchgesickert. So war der Arbeitstitel des Optimierungsprogrammes aus der BP-Zentrale. Ein Viertel der gut 2100 Arbeitsplätze in Gelsenkirchen sollte auf der Kippe stehen. Monate verhandelten Konzernleitung und Betriebsräte ein Eckpunktepapier zum Ruhr Oel-Standort von BP und der venezolanischen DVSA., dass die Anteilseigner Anfang des Monats genehmigten.

„Die globale Wirtschaftswelt verändert sich. Wir müssen uns diesen Herausforderungen stellen. Stellenabbau ist immer ein bedauerlicher Schritt, aber in Verbindung mit den anderen zukunftssichernden Maßnahmen dringend erforderlich, erklärte Philippi. „Der Stellenabbau in seinem solchen Umfang ist alles andere als prickelnd. Wir sind trotzdem froh, dass es uns gelungen ist, sozialverträgliche Lösungen zu finden”, erklärte Petrikowsi, Betriebsratschef in Gelsenkirchen und zugleich Vorsitzender des BP-Konzernbetriebsrates. Es gebe keine betriebsbedingten Kündigungen und „in nächster Zeit kein Outsourcing”.

Laut BP sind die fetten Jahren mit knappen Raffineriekapazitäten vorbei. Es entstünden neue Werke , etwa in Indien, das zweieinhalb mal so groß ist wie BP Gelsenkirchen, zugleich stagniere die Nachfrage, sinke sie in Nordwesteuropa sogar. Also will BP mit den Kosten runter, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Ein „Verbesserungspotenzial” von 40 bis 60 Millionen bis 2012 war anvisiert worden. Unterm Strich sind es jetzt sogar 68 Millionen Euro.

Über die Hälfte der Einsparungen will BP aus dem Nicht-Personal-Bereich generieren: So sollen Material-, Versichherungs- und Sachkosten gesenkt werden. Zurückgefahren werden ferner die Instandhaltungskosten – allein der turnusmäßige Revisionsstillstand in diesem Jahr verschlang 70 Mio Euro.

Den Abbau der 340 Arbeitplätze will BP mit einem Frühpensionierungsangebot an alle Mitarbeiter ab Jahr 1956 oder älter umsetzen: Ferner soll es Abfindungsangebote an die jüngere Belegschaft geben. Rund 100 Millionen Euro nimmt BP dafür in die Hand. Eine Auslagerung von Werksteilen soll es „vorerst” nicht geben.

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