Flächenverbrauch in NRW steigt wieder an
In NRW geht immer mehr Land verloren
Wie das Statistische Landesamt mitteilt, nimmt die landwirtschaftlich genutzte Fläche mit 16 742 Quadratkilometer knapp die Hälfte (49,1 Prozent) der gesamten Landesfläche (34 092 Quadratkilometer) ein. Ein Viertel der Fläche (25,6 Prozent) ist bewaldet - gegenüber 2001 bedeutet dies ein Zuwachs um 3,5 Prozent Auf Gebäude- und zugehörige Freiflächen entfallen 12,8 Prozent der Landesfläche (4357 Quadratkilometer), auf Verkehrsflächen 7,0 Prozent (2403 Quadratkilometer), auf Wasserflächen 2,0 Prozent (669 Quadratkilometer), auf Erholungsflächen 1,9 Prozent (634 Quadratkilometer) und auf Betriebsflächen 1,1 Prozent (361 Quadratkilometer).
Der Minister für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur-find Verbraucherschutz, Johannes Remmel (Grüne), beklagte wie bereits sein Vorgänger im Amt, Eckhart Uhlenberg (CDU), den hohen Flächenverbrauch durch Baumaß nahmen. „Pro Tag werden mehr als elf Hektar Landesfläche mit Straßen oder Siedlungen bebaut, kritisierte er. „Der Flächenverbrauch ist nach wie vor zu hoch. Wir verlieren täglich Platz für Natur, Erholung und Landwirtschaft. Das ist ein dauerhafter Verlust für die Menschen in Nordrhein-Westfalen", sagte Remmel. Der Anteil der für den Siedlungs- und Verkehrswegebau genutzten Flächen liegt bei mehr als einem Fünftel (22,4 Prozent) der gesamten Landesfläche. Das sind 7635 Quadratkilometer und entspricht damit mehr als der Fläche des Regierungsbezirkes Köln.
Nach den Auswertungen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz ( LANUV) hat sich der Flächenverbrauch in NRW nach 9,2 Hektar im Jahr 2009 wieder auf 11,5 Hektar pro Tag im Jahr 2010 erhöht Die Zunahme der für den Siedlungsbau benötigen, Flächen hat mit 8,7 Hektar pro Tag fast wieder den hohen Wert der Jahre 2007 und 2008 erreicht. Seit 1996 wurden insgesamt 909 Quadratkilometer fruchtbare Acker- und Weideflächen auf wertvollen Böden für andere Flächennutzungen in An spruch genommen. „Diesen Verlust können wir uns angesichts des wachsenden Bedarfs an regionalen Lebensmitteln und des zunehmenden Energiebedarfs aus nach-' wachsenden Rohstoffen nicht' mehr leisten", betonte Remmel.
„Wir brauchen ein neues Bewusstsein für den Wert der Natur in unserer Umgebung." Fläche sei ein nicht vermehrbares Gut, der schonende Umgang eine Verpflichtung gegenüber den nachkommenden Generationen. ...Brachliegende Gewerbeflächen müssten zudem saniert werden, damit sich Industrie neu ansiedeln könnte", sagte Remmel.
Im rot-grünen Koalitionsvertrag ist das Ziel festgelegt worden, de Flächenverbrauch bis 2020 auf fünf Hektar pro Tag zu senken und längerfristig den Flächenverbrauch auf null zu reduzieren.
QUELLE: Kölner-Stadt-Anzeiger, 15. Juni 2011, Heinz TUTT